22.9.1866

Dokumentstatus

Brev

Afsender

Prinsesse, landgrevinde Anna af Hessen

Modtager

Elisabeth Jerichau Baumann

Regest

Anna af Hessen beklager over for Elisabeth Jerichau Baumann, at hun efter den netop afsluttede preussisk-østrigske krig (jf. note) ikke ser sig i stand til at hjælpe med anbefalingsskrivelser til forskellige navngivne medlemmer af tidens europæiske fyrstehuse, men lover en introduktionsskrivelse til den meget kunstinteresserede storfyrstinde Marie (jf. note), såfremt parterne vil kunne mødes i Firenze.
Blandt bemærkninger om børnene beklager hun malerindens bekymringer for den ældste datter.

Brev

Rumpenheim 22 Septr 66 –

Liebste Frau Jerichau!

Es thut mir unendlich leid, Ihnen für diesmal von keinem Nutzen sein, u. Ihren Wunsch nicht erfüllen zu können: die Kunde des traurigen Bruderkriegs u. des namenlosen Unglücks, das er zur Folge gehabt, scheint kaum bis auf Ihre glückliche Insel, nach der ich mich immer zurücksehne, gedrungen zu sein, – ich muss Ihnen daher davon erzählen u. sagen, dass er schreckliche Folgen nach sich zog u. Spaltungen in den Familien verursachte welche zu schlichten einstweilen unmöglich ist. Daher kann ich meiner Cousine Victoria nicht schreiben, denn mein ”Zauberwort” ist verstummt u. würde eher schaden als helfen, dasselbe gilt // auch für Russland; dort werden Sie indess die einflussreichste u. freundlichste Beschützerin in Dagmar von jetzt ab finden. Auch würde meine Nichte v. Wales Ihnen gewiss gern bei deren Schwägerin Victoria Zutritt verschaffen. Wie lange ich hier bleibe, kann ich Ihnen leider nicht sagen, da es ganz unbestimmt – wir jeden Tag abreisen können. Die Wucht der Verhältnisse lastet mit ganzer Schwere auf uns und in unserm furchtbaren Unglück welches nicht in Worte zu fassen ist, stehen wir schuldlos entzweit mit den mir Nächststehenden und sehen uns schmählich u. unersetzlich beraubt. Das Jahr 1866 wird tiefe Furchen hinterlassen u die Millionen Thränen die geflossen // sind, werden von Gott nicht vergessen werden. Ich freue mich von Herzen über Ihr Glück, von dem Sie mir so liebe u. anziehende Bilder entrollen u. bin nur betrübt, dass die Sorge um Ihre arme älteste Tochter finstere Wolken heraufbeschwört. Die Welt kennt daran viele, u. dass Fürstenhäuser ganz vorzüglich davon heimgesucht werden, wenn auch vielleicht in anderer Art, dieses lernten wir reichlich kennen, wiewohl wir es längst gewusst. Meine Kinder sind jetzt unser einziger Trost u. entwickeln sich Gottlob vortheilhaft, selbst der arme Jüngste. – Ich hoffe dieser Brief findet Sie, und wenn der Zeitpunkt definitiv festgesetzt ist, an dem Sie durch Florenz reisen, so gebe ich Ihnen gern ein Wort mit an meine Cousine die // Grossfürstin Marie, falls dieselbe sich dann in Italien befindet. – Unfähig mehr, wie ich wünschte hinzu zufügen, muss ich nun scheiden u. grüsse bestens Ihren Mann. Nochmals Dank!!

Herzlich die Ihrige
Anna

Personer

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Sidst opdateret 17.09.2021