26.1.1828

Dokumentstatus

Brev

Afsender

Kamma Rahbek

Afsendersted

Bakkehuset, Frederiksberg

Modtager

Sophie Meiners

Modtagersted

Jungfernstieg, Hamburg

Dateringsbegrundelse

Brevet kan dateres til d. 25.-26. januar 1828.

Regest

Kamma Rahbek takker Sophie Meiners for det nydelige bånd, som hun viser alle sine venner og siger: Hamburg. Kamma må ikke glemme at nævne, at halstørklæderne var lige efter hendes smag. Hun vil sende Sophie pengene snarest og beder hende sende flere tørklæder. Hun glæder sig over, at Sophie tænker på Bakkehuset, hvor Kamma har fået dobbelte vinduer, tæppe på gulvet, og hvor der er fri udsigt, fordi træerne har tabt bladene. Hun vil byde hende velkommen, hvis hun besøger dem. Kamma hører ofte klager over det nye teater i Hamburg.
Kamma fortsætter brevet næste dag og skammer sig over, hvad hun skrev, men hun blev afbrudt af sin hoste.

Brev

Bakkehaus d: 25 ten Jan:

Vielgeliebte Hamburgerin!

Erst am 10 ten Jan: empfing ich Ihren liebevollen interessanten Brief, nebst dem allerliebsten Geschenk, dessen Scherz so niedlich und fein, und für meine hamburgische Seele so erfreulich wie nur immer möglich war. Mit stolzer Freude zeige ich allen meinen Freunden dies niedliche Band og [sic] sage: Hamburg!!! (: zwei kleine Striche zu den einen wären nicht überflüssig gewesen; allein die Declamation kann diesen Mangel ergänzen:) Dank, herzlichen Dank liebe, gute Sophie! Sie haben mich wahrlich erfreut und erheitert, und mein liebes Hamburg ist mir fast näher, als jemals, getreten, wenn ich nicht da war. Ach, wie gern wäre ich bey Ihnen in der Dom-Zeit gewesen! Auch das möchte ich kennen, denn leider kenne ich Hamburg etwas einseitig, weil ich immer zu der nähmlichen Zeit gekommen. In Begeisterung über Hamburg vergesse ich aber, Ihnen zu sagen, daß die Tücher ganz nach meinem Geschmack und Wünsch waren, und daß ich in Versuchung gerathen, so bald sich eine Gelegenheit darbietet, Ihnen Geld zu schicken, und mir mehrere Tücher auszubitten. Das feine Papier, worauf ich jezt schreibe, war mir sehr willkommen, und ich bin Ihnen recht dankbar dafür. Ich theilte es erst mit Ihrem lieben Theodor, und dann wieder meine Hälfte mit Rahb:, der Ihnen auch dankbar bin, denn er liebt ganz besonders dies feine Post-Velin.
Daß Sie noch so freundlich an das Bakkehaus denken, freut mich sehr, allein Sie sind gar zu gütig und nachsichtig, wenn Sie sagen, daß Sie es com-// fortable bey mir gefunden, denn das war es leider damahls gar nicht, weder im Keller noch in der Kajüte. Jezt ist der Keller angenehmer weil es winterlich eingerichtet ist, mit dobbelte Fenstern, und einem dicken, warmen Teppich (: das für die Füsse würklich comfortable ist:) und besonders weil die entlaubten Bäume eine freiere Aussicht gewähren. Wie willkommen würde mir jezt die Ueberraschung nicht seyn, wenn Sie mich besuchen konnte! Thuen Sie es der Catalani willen, die Sie doch wahrscheinlich noch nicht gehört; und wo Sie Platz in unserm alten Kasten werden finden können, das wissen Sie schon. Alles, das Alte wie das Neue, die Catalani betreffend, hat Ihnen gewieß Schorn erzählt. Von Ihrem neuen prachtvollen Theater höre ich doch ofte Klagen. Die Campe (: von der ich einen Brief erhielt wenige Stunden bevor den Ihrigen) schreibt, nachdem Sie von Prof: Meyer gesprochen: ”Ueber das neue Theater fliessen unsre Klagen zusammen – every splendor is gained, every comfort is gone! so ist Meyer’s Ausspruch, den ich von Herzen unterschreibe. Er nannte das alte Schauspielhaus nicht anders als: meines Vaters Haus – das kann ihn nun das neue grosse weitläufige Gebäude nie werden. Schröder’s Geist ist ueber diese Bühne nie geschritten, es fehlt also der magische Zauber, der alle Fehler der alten Büsen verhüllte.”

Die 26 ten.

Ich schäme mich recht sehr, jezt, da ich bey Tageslicht sehe, was ich // gestern Abend geschmiert habe: allein ich kann Ihnen nicht helfen, liebe Freundin! der Brief muß fort. Lieber will ich Ihnen doch einen schlechten, fehlerhaften Brief schicken, als keinen. Es ist spät genug, dass ich Ihnen danke. Dies werden Sie aber leicht entschuldigen können, wenn Sie in Erwägung bringen, daß der gewaltige Frost anfangs ein Hinderniß war, und Schorn wird Ihnen gewiß auch schon gesagt, was mich später beunruhigte, so daß ich nicht schreiben durfte. Die Ursache aber, warum ich nicht besser schreiben kann, [hul i papiret] stens in dieser Zeit nicht, wo Husten, Hals und Zahnschmerzen etc. [hul i papiret] mich zu allem untüchtig macht. Sie werden aber gewiß vorlieb nehmen, und Ihre Freundschaft wird Ihnen dieser die Fehler verhüllen.
Ich umarme Sie tausendmahl, und wünsche Ihnen von Herzen Alles Gute, und mir die Fortdauer Ihres verehrten Freundschaft. Leben Sie wohl, und denken Sie bisweilen an

Ihre
dankbar ergeben K:M: Rahbek!

Rahbek grüsst herzlich, und ich sage: Hamburg! und Sophie! Eigentlich sollte es: Sophie! und Hamburg! heissen; allein der Rundung wegen scheint mir das Erste richtiger zu seyn; wie meynen Sie?

[På konvolutten:]
No 3) Copenhagen d. 29 Januar 1828.
Der Frau Rahbek.
Fräulein Sophie Meiners
in
Hamburg
Jungfernstieg, Prätzmans Platz.
frey

Kommentar

Trykt med udeladelser i Willy Schorn: Da Voldene stod, København, 1905, 44-46

Personer

Original

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03743
03744

Sidst opdateret 19.12.2013