No. 362 af 604 |
Dokumentstatus | ||
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Brev | ||
Afsender | Dato | Modtager |
Kamma Rahbek
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AfsenderstedBakkehuset, Frederiksberg |
6.12.1827 | Sophie Meiners |
Original | ||
DokumentindholdKamma Rahbek skriver til Sophie Meiners og undskylder, at hun ikke har skrevet. Hun håber ikke, at Sophies forlovede Theodor har klaget, fordi hun har forårsaget for meget besvær pga. kommissionen. Kamma beder denne gang Sophie om at skaffe et par halstørklæder, som hun selv kan vælge. Operasangeren Madame Catalani er kommet og hele byen er i bevægelse, men Kamma forholder sig i ro pga. sin hoste. Hun anser også hele historien for naragtig til at interessere sig for den, selv om hun kan indse, at det er vidunderligt at en sådan kunstnerinde beærer byen med et besøg. I øvrigt har hun ikke noget mod Mad. Catalani som sådan. Det gør i øvrigt ikke noget, hvis Sophie ikke kan skaffe halstørklæderne, blot Kamma får brev fra hende. |
Bakkehaus am 6 ten Dec.
Recht sehr muß ich Sie, mein liebe, gute Hamburgerin, um Verzeihung bitten, daß ich Ihnen nicht früher geschrieben. Ein solches Verstummen muß Ihnen fast unmöglich scheinen; selbst habe ich es auch nur spät erlernt, um diese Unthätigkeit, Folge meines Übelbefindens, plagt mich fast mehr als das Übelbefinden selbst. Herzlich dankbar bin ich doch, meines Schweigens ungeachtet, und das wird wohl auch Ihr lieber Theodor Ihnen schon längst gesagt haben. Wenn er nur nicht über mich geklagt habe, denn leider hat meine übereilte Commission auf Ihnen viel Mühe verursacht. Allein da nun Alles glücklich überstanden ist, wollen wir nicht weiter davon sprechen; nur streben es ein anderswohl kluger einzurichen.
Eine kleine Commission bitte ich Sie doch diesmahl zu übernehmen, nähmlich mir ein Paar kleine Halstücher vom Indienne zu kaufen, so fein und weich wie diese Probe; übrigens überlasse ich es Ihrem bewärhtem hamburger Geschmack selbst zu wählen, denn um // so lieber werden mir die Tücher, welche ich selbst tragen soll, da ich nun auch vom Hals-Übel leide. Hier kann ich so feine weiche Tücher von der Art nicht haben, und Seidentücher sind mir ein wenig zu warm. Wenn es aber die geringste Schwierigkeit haben sollte, Tücher von diesem Zeug zu haben, so kaufen Sie nur nach der Probe. Die Tücher brauchen nicht grösser als eine Elle, oder darüber, zu seyn. Ich hoffe wirklich daß diese kleine Commission Ihnen keine grosse Mühe verursachen werde, und freue mich sehr, die se Tücher recht bald durch meinen Freund (der Architekt Grosch aus Norwegen, der Überbringer dieses, der nur wenige Tage in Hamburg verweilen kann) zu erhalten. Wie stolz werde ich nicht seyn, wenn ich ein hamburgisches Tuch um den Hals binden kann; und der Hals wird sich dabey sicher wohl befinden, so wohl wie Ihr Herz, wenn Sie bey der Eröffnung dieses Briefes, den Brief Ihres lieben Theodor erblicken. In diesem Augenblick erhielt ich ihn, und freue mich herzlich daß er durch mich zu Ihnen kommt, denn das giebt doch meinen Brief einen gewissen Werth. Schreiben Sie uns nun ja beyden mit dieser guten Gelegenheit! Sie glauben nicht wie sehr mich Ihre Brief mich erfreuen und erquicken, obgleich Sie wohl wissen // wie hamburgisch ich bin.
Mad. Catalani ist, wie Sie wahrscheinlich schon wissen, nun in Copenhagen seit Montag. Diese Woche will Sie ausruhen, und dann sich hören lassen, wo? that’s is the question; denn das Theater ist ihr zu klein, und die Kirchen dürfen nicht profaniert werden. Das arme Copenhagen wird fürchterlich in Bewegung kommen, allein ich kann mich so ruhig, als mein Husten es erlaubt, verhalten. Diese ganze Geschichte kömmt mir zu narrisch vor um mich recht interessiren zu können, sonderbar und wunderbar genug, aber vielleicht auch nichts weiter. Wunderbar genug ist schon dies, daß eine solche weltberühmte Künstlerin das unbedeutende Copenhagen mit Ihrer Gegenwahrt beehren will. Übrigens habe ich nichts gegen die gute Catalani, als das sie so vornehm thut, in allen andern Richtungen ist sie gewiß sehr ehrenwerth.
Nun muß ich aber aushören zu plaudern. Rahbek grüsst herzlich und hofft, daß Sie sich mit ihm über den Sieg der Griechen freuen; er sagt aber: bon! pourvu que cela dure!
Und nun meinen herzlichsten Dank für Ihre Güte und Freundschaft! Ihr lieber Theodor har Ihnen gewiß erzählt, wie sehr ich mich über Ihren Brief freute. Schreiben Sie nun ja mit Grosch! Es ist so angenehm hoffen zu können, dass man bald von // von der kleinen niedliche Hamburgerin hören werde! Wenn auch die Tücher ausbleiben sollten, das thäte nichts wenn nur Briefe kämen. Wie sehr ich in Ihren Schulden sein, weiß ich aber gar nicht. Wenn die zwei Sp: nicht hinreichen, meine Schuld zu bezahlen, und Tücher zu kaufen, so thun Sie nur das Erste: Ich brauche zwar nicht, Ihnen das Geld so spärlich oder kärglich auszuzählen, allein ich bin es gewohnt mit der goldenen Commissionarin (: Die Campe, die meine goldenen Wünsche ausrichtet) die immer ängstlich darüber wird, wenn ich Ihr zu viel Geld schicke. Sollten Sie aber so eifrig im Dienst seyn, durchaus diese Tücher-Commission ausführen zu wollen, so ist uns noch das Alternativ übrig [overstreget: …?] nur Ein oder 5/4 Ellen nach dieser Probe zu kaufen; Tücher von so feinem Zeug sind wahrscheinlich theurer, und diese Probe ist recht hübsch und doch so ziemlich bescheiden in Ausehung des Rosenfarbigen und Hoffnungsgrünen was ich gerne meide; sonst mache ich wohl in Tüchern das Bunte, das mir sonst verhasst ist.
Ich umarme nun meine geliebte Hamburgerin, und bitte recht viel um Verzeihung für diesen elenden schrecklich geschmierten Brief! Das nächste Mahl werde ich es hoffentlich eben so schlecht mache; dies mag Ihr Trost seyn, der meinige, daß Sie es tausendmahl besser machen!
Ihre
dankbare Freundin K:M: Rahbek.
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Brevet er trykt i uddrag i P.H. Boye: Om Karen Margrethe Rahbeks Brevvexling og hendes Correspondenter, København, 1881, 177, og i W. Scorn: Da Voldene stod, København, 1905, 42-43 | |
Personer | |
Angelica Catalani · Chr. Heinrich Grosch · Knud Lyne Rahbek · Theodor Schorn |