Bakkehussamlingen

Ihr Schreiben, vom ? habe ich erhalten, die beiden Basreliefs sind geformt, von jedem 2 Abgüsse und sobald sie über Feuer getrocknet, wird von jedem Bas[re]lief 1 Exemplar mit dem kleinen Kopf, wo möglich alle 3 Gegenstände in einem Kasten, mit aller Vorsicht eingepackt und über Civitavecchia, Marseille nach Paris geschickt. Wie Sie meinen an der dänischen Gesandtschaft zu senden halte ich nicht angebracht, sondern es wird mir in einigen Tagen der Name des Spediteur zukommen an den die Kiste geht und bei dem Sie dieselbe finden. Ich werde die Adresse so machen: E.J. Nr 1 a Mons. NN etc a Marseille, pour remettre a l’Entrepot de la Douane de Paris en Transit pour compte de Mad. E. Jerichau, puis Mons. NN a Paris, sonst wird die Kiste in Marseille aufgemacht u[nd] da wissen Sie aus Erfahrung wie dann die Sachen in Paris ankommen. Sie sollen zeitig genug von allem unterrichtet werden und zu Mitte März finden Sie die Kiste in Paris, sie weit früher zu senden, ist nicht rathsam u[nd] sie müssen wenn die Kiste lang in d. Doyane // liegt bedeut[end]es Lagergeld bezahlen. Ich hatte mich erkundiget, wann ich den Abguss des kleinen antiken Kopfes in einer separat Kasten verpackte ob das Gewicht nicht mit dem andern Kisten berechnet werden konnte. Die Antwort ist, das Gewicht jeder einzelnen Kiste wird berechnet so auch die Speditionsgebüren, Fracht, Emballage etc alles wird doppelt berechnet. Ich kann es noch nicht gewiss sagen, ob der Kopf mit in der Kiste (zu Oben) mit den beiden Basrelief eingepackt werden kann oder nicht, doch hoffe ich dass es geht, soweit ich beurteilen kann.
Die Form der Basreliefs, wird morgen in meiner Gegenwart zerschlagen bevor sie aus dem Studio gehet und Freund hat für den Abguss gesorgt, welche stark im Guss mit Eisen versehen sind. Die Kiste werde ich gut emballiren lassen u[nd] mit meinem Consulatsiegel versehen.
Die 100 Scudi von Læssøe habe ich Ihnen gutgeschrieben und nun hoffe ich nichts vergessen zu haben, als dass ich vermuthe Sie sind längst im Besitz Ihres Armbandes, welches ich Bildhauer Peters mitgab. Heute früh habe ich durch Telegraph die Nachricht erhalten dass gestern Nachmittag Rottwitt gestorben u[nd] das Ministerium keinen Abschied eingereicht. Gott schütze Dänemark. Leben Sie wohl grüssen Jerichau von Ihrem ergebensten J. Bravo

// PS Das arme Fräulein Harboe ist recht elend, die Aerzte meinen dass sie es nicht lange mehr macht. Es wäre ihr zu wünschen, denn von solch Leiden befreiet zu werden ist eine Wohlthat.
Wie gesagt, ich glaubte nichts vergessen zu haben finde jedoch beim Nachlesen Ihres Briefes dass ich doch ein Capitalfrage zu beantworten übersehen, nemlich den Marmorarbeiter Tranquini, wie Sie ihn nennen, jedoch er heiss Trinchieri. Er arbeitet jetzt an den Friedensengel und hofft bald mit fertig zu sein, so dass er vielleicht in 4 Wochen die Arbeit beendet. Die Arbeit soll gründlich mit dem Meissel präparirt werden, indem Jerichau die Vollendung selber übernehmen wird. Ferner er will die Arbeit des Jägers wohl übernehmen zu den Taglohn von 5 Pauli, wenn Jerichau ihm nachdem noch extra honoriren will und dann dass er an der Statue arbeitet, wenn er keinen anderen u[nd] besseren Verdienst findet. Dieses war ja auch der Sinn von Jerichau nicht wahr?
Gestern Abend spät ist Kammerfrau Berling und Capitän von der Recke hier eingetroffen. Und nun Addio, grüssen Sie alle Freunde und Bekannte.

[På konvolutten:]

Alla Nobil Donna
La Sigra. E. Jerichau, nata Baumann
Petrice celebre in Copenhagen (Danimarca)
Via d’Ancona i Trieste